Zwischen den Fronten
Zwei Berichte über die Lage in Syrien. Erschienen im ideologisch sehr betonten altsozialistischen Blatt "Neues Deutschland". Es wird eine Perspektive dargestellt, die aus der Sicht mancher Syrer durchaus zutreffen könnte. Die Sicht, zwischen zwei (oder mehr) Fronten zu stehen. Zwischen einem autoritären Regime, das die bisherigen (lange Zeit relativ stabilen) Strukturen mit ihren etablierten Positionen erhalten will und einer Opposition, die in der strukturbeweglichen Zeit des Umbruchs die Positionen neu "verhandeln" bzw. erkämpfen will.
»Es ist die Zeit der Extreme auf beiden Seiten, niemand hört auf die Stimmen der Vernunft.« In ihrem Handeln seien das herrschende Regime und der im Ausland agierende Syrische Nationalrat gleich, der sich Anfang des Jahres mit der »Freien Syrischen Armee« zusammengeschlossen hat, sagt die Aktivistin: »Zwei Seiten einer Medaille.« Quelle: Neues Deutschland-Artikel
Dazwischen oftmals Zivilbevölkerung, die nicht eindeutig auf einer Seite steht. Weil sie entweder der falschen Gruppe (Ethnie, Religion, etc.) angehört. Oder weil sie sozialstrukturell weder Opposition noch bisheriges Establishment sind (z.B. aufgrund sozialer Verortung, z.B. als Landbevölkerung oder aufgrund beruflicher Zugehörigkeit, oder wirtschaftlicher Besonderheiten, etc.).
In einer turbulenten gesamtgesellschaftlichen Umbruchphase werden die sozialen Strukturen in Bewegung versetzt. Das betrifft im Prinzip alle Mitglieder einer Gesellschaft. Jeder muss sich irgendwie zu den sich verändernden Strukturen positionieren. In Bürgerkriegen heißt es dabei oft: Für uns oder gegen uns. Trotzdem geraten viele Menschen aufgrund verschiedener Faktoren oftmals zwischen die Fronten bzw. gehören keiner der "klaren" Feindgruppen (Repräsentanten der bisherigen Grundstruktur oder Vertreter der Veränderung) an. Das scheint auch in Syrien wieder viele Menschen zu betreffen.
Darum geht es (nach meiner Lesart) auch in den kurzen Eindrucksschilderungen der zwei oben verlinkten (ebenfalls nicht unparteiischen) Artikel.
»Es ist die Zeit der Extreme auf beiden Seiten, niemand hört auf die Stimmen der Vernunft.« In ihrem Handeln seien das herrschende Regime und der im Ausland agierende Syrische Nationalrat gleich, der sich Anfang des Jahres mit der »Freien Syrischen Armee« zusammengeschlossen hat, sagt die Aktivistin: »Zwei Seiten einer Medaille.« Quelle: Neues Deutschland-Artikel
Dazwischen oftmals Zivilbevölkerung, die nicht eindeutig auf einer Seite steht. Weil sie entweder der falschen Gruppe (Ethnie, Religion, etc.) angehört. Oder weil sie sozialstrukturell weder Opposition noch bisheriges Establishment sind (z.B. aufgrund sozialer Verortung, z.B. als Landbevölkerung oder aufgrund beruflicher Zugehörigkeit, oder wirtschaftlicher Besonderheiten, etc.).
In einer turbulenten gesamtgesellschaftlichen Umbruchphase werden die sozialen Strukturen in Bewegung versetzt. Das betrifft im Prinzip alle Mitglieder einer Gesellschaft. Jeder muss sich irgendwie zu den sich verändernden Strukturen positionieren. In Bürgerkriegen heißt es dabei oft: Für uns oder gegen uns. Trotzdem geraten viele Menschen aufgrund verschiedener Faktoren oftmals zwischen die Fronten bzw. gehören keiner der "klaren" Feindgruppen (Repräsentanten der bisherigen Grundstruktur oder Vertreter der Veränderung) an. Das scheint auch in Syrien wieder viele Menschen zu betreffen.
Darum geht es (nach meiner Lesart) auch in den kurzen Eindrucksschilderungen der zwei oben verlinkten (ebenfalls nicht unparteiischen) Artikel.
Klovkolosch - So, 5. Feb, 20:57